Die andere Einstellung
Meine letzten 20 Jahre habe ich in so genannter Ortsrandlage verbracht, auf einem Berg, 300 Höhenmeter und 4,5 Km zum nächsten Laden. Für mich war klar, ohne Auto kann ich nicht wirklich etwas machen, außer auf den Gipfel latschen und die Aussicht genießen.
Das hat sich mittlerweile geändert. Ich wohne in einer (Klein-)Stadt. 1,5 Km zum Büro, erheblich weniger zum nächsten Supermarkt / Discounter. Alles “brettleben”. Mein Fahrrad ist täglich im Einsatz, oft sogar mehrmals.
Weil das Einkaufen mit Fahrrad mich an meine Transport-grenzen gebracht hat, habe ich mir einen Fahrradanhänger gekauft (Qubee Querido oder so ähnlich, nach einigen Monaten Erfahrung würde ich diesmal zu einem etwas größeren Modell und vor allem auf eine Achsfederung achten, aber sonst ist der toll).
Bin ich jetzt ein Öki oder nicht?
Ich fahre also die meisten meiner alltäglichen Strecken mit dem Fahrrad, auch die, bei denen mal etwas mehr zu transportieren ist. Dabei wird mir öfter mal schmerzlich bewusst, dass Radler nicht (mehr) vorgesehen sind. Es gibt mega-breite Gehsteige, reichlich Straßen für Autos, aber Fahrradfahrer sind irgendwie unerwünscht. Erst gestern regt sich einer auf, ich solle doch am Gehsteig fahren, nur damit 300m weiter ein Füßgänger mich der Fahrbahn empfiehlt…
Fahrradwege sind auch nicht das gelbe vom Ei, aber zumindest ein etwas geschützter Raum für Radler, wenn man Kreuzungen und Querungen mal ignoriert.
Aber was will ich eigentlich sagen?
Gute Frage. Ich bin wohl ein passiver Klimaretter geworden. Damit scheine ich eine ziemliche Randerscheinung zu sein. Nur wer laut genug auf die “Umweltverschmutzer” schimpft, scheint ausreichend grün zu sein. Hauptsache die anderen machen’s, wenn sie nur aggressiv genug dazu gedrängt werden.
Derweilen radle ich einfach weiter…
Comments
No comments yet. Be the first to react!